Hochzeit mit Blumen kuznetcov konstantin Shutterstock.comHochzeit mit Blumen kuznetcov konstantin Shutterstock.com

Sie möchten Verwandten oder lieben Freunden gerne den Gefallen tun, ihre Hochzeit zu fotografieren – und so beträchtlich an Budget zu sparen? Wenn Sie gerne hinter der Kamera stehen und auch schon ein bisschen Erfahrung mitbringen, dann können „selbst gemachte“ Hochzeitsfotos ein wunderbares Geschenk darstellen.

Allerdings gibt es gerade bei Hochzeitsbildern ein paar Dinge zu bedenken, schliesslich sind der grosse Tag und damit die gesammelten Eindrücke unwiederbringlich.


Hochzeiten (und andere private Events) selber fotografieren? Mit diesen Tipps kein Problem! (Teil 1)

Hochzeiten (und andere private Events) selber fotografieren? Mit diesen Tipps kein Problem! (Teil 2)


Im Teil 2 dieser Miniserie finden Sie fünf spezifische Tipps, mit denen Sie wunderbare Aufnahmen vom grossen Tag Ihrer Freunde und Familie machen werden.

1. Bleiben Sie auf leichtem Fuss

Falls Sie hauptsächlich im Studio arbeiten, stellt sich die Frage nach der Tragbarkeit und dem Gewicht des Equipments nicht. Auch wenn Sie viele Landschaftsaufnahmen machen, hat sich Ihnen vielleicht die Problematik des Gepäcks noch nicht gestellt: Sie bleiben auf dem Fleck stehen, stellen Ihre schwere Fototasche neben sich und bedienen sich daraus nach Belieben. Beim Hochzeitstag sieht die Sache allerdings völlig anders aus – hier heisst die Devise: leichtes, handliches Gepäck.

Schaffen Sie sich am besten zwei Fototaschen an, die Investition lohnt sich langfristig definitiv. Zunächst einen grossen Fotorucksack, in dem Sie Ihr komplettes Equipment dabeihaben (was in jedem Fall eine gute Idee ist, denn ein Hochzeitstag stellt Sie von Makro- bis zu Weitwinkelaufnahmen vor jede Herausforderung, die Sie sich als Fotograf so vorstellen können). Günstig sind Modelle, die sich auch seitlich öffnen und ganzflächig aufklappen lassen. Zum anderen eine leichte, ergonomische Umhängetasche, die Ihre Kamera(s) mit Objektiven und einen Blitz fasst. Die Umhängetasche bleibt den Tag über bei Ihnen; den Rucksack positionieren Sie an einer Stelle, die während des Tages jederzeit gut zugänglich, aber den Gästen nicht im Weg ist.

2. Stellen Sie sich auf blitzlose Momente ein

Vor allem wenn Sie gerne und oft oder schon aus Gewohnheit mit Blitz arbeiten, müssen Sie sich innerlich darauf einstellen, dass es während jeder Hochzeit Momente gibt, in denen der Blitz in der Tasche bleiben muss. Vor allem bei einer kirchlichen Zeremonie sollten Sie durchgehend ohne Blitz arbeiten. Das bedeutet: Sie müssen sehr lichtstark fotografieren.

Leisten Sie sich entsprechende Objektive oder leihen Sie sie für den Tag aus; ein 50-mm-1,8-Objektiv leistet Ihnen auf jeden Fall gute Dienste. Am Hochzeitstag selbst sollten Sie mit dem gewählten Objektiv natürlich schon bildfest sein. Am besten probieren Sie das ungewohnte Equipment vorab am Ort der Hochzeit zu der Tageszeit aus, zu der auch die Trauung stattfinden wird.

3. Ganz klar: Es wird ein bewegter Tag

Bei Hochzeiten kommen die Motive nicht auf Sie zu. Gerade wenn Ihr Schwerpunkt normalerweise auf der Studiofotografie liegt, bedarf die pro-aktive Suche nach dem Motiv ein wenig Übung. Bei Hochzeiten werden Sie so gut wie permanent in Bewegung sein: Auf der Suche nach einmaligen Momenten und weil Sie bestimmte Gäste zusammen ablichten möchten (oder sollen). In manchen Momenten müssen Sie quasi unsichtbar sein, dann wieder Anwesende zu einem gemeinsamen Motiv motivieren. Sie müssen immer auf den reibungslosen Ablauf Rücksicht nehmen, nie im Weg sein, aber immer mittendrin bleiben.

Wenn Sie noch nie oder erst selten bei Events oder inmitten von Menschenansammlungen fotografiert haben, dann üben Sie in den Wochen vor der Hochzeit bei öffentlichen Veranstaltungen. Berücksichtigen Sie auch, ob Sie am Tag selbst mit Zoom arbeiten werden. Mit Festbrennweite müssen Sie eben viel näher „ran“, als wenn Sie auch auf Entfernung arbeiten können.

4. Verabschieden Sie sich vom „Cheese“

Keine Sorge: Bei der Hochzeit werden Sie auf gut gelaunte, wunderschöne Menschen stossen (und falls mal nicht, dann können Sie bestimmt nichts daran ändern). Verabschieden Sie sich aber von der Idee, immer nur ein Lächeln ablichten zu müssen. Sie sind dazu da, die ganze Bandbreite an Emotionen einzufangen, die an diesem grossen Tag bei Brautleuten und Gästen zu Tage treten.

Geben Sie deshalb keine „Befehle“, was Mimik, Gestik oder Pose angeht. Einzige Ausnahmen: das offizielle Paarfoto und das Gruppenfoto. Aber selbst hier sind oft die ernsten und verträumten Bilder die originellsten und nicht selten die Lieblingsaufnahmen des Paares. Kommunizieren Sie diese Entscheidung zur Natürlichkeit auch ruhig vorab. Bei vielen Paaren sorgt dies für Erleichterung – gerade bei eher kamerascheuen.

5. Legen Sie die Must-haves fest

Unbedingt sollten Sie mit dem Hochzeitspaar als Teil seiner Hochzeitsplanung ein ausführliches Briefinggespräch führen (siehe auch Teil 1 dieser Miniserie). Legen Sie dabei fest, welche Gäste ausser den Brautleuten selbst Sie unbedingt einfangen sollten. Traditionellerweise stehen dabei Eltern, Kinder, Geschwister, Trauzeugen, engste Freunde und Gäste mit besonders langer Anreise ganz oben auf der Liste.

Lassen Sie sich idealerweise Fotos dieser Wunschmenschen zeigen und fragen Sie nett, ob Sie diesen am grossen Tag kurz vorgestellt werden könnten (falls Sie sie nicht schon kennen). Lassen Sie sich auf jeden Fall auch die spezifischen Wünsche des Brautpaares hinsichtlich Motiven nennen und das Styling und die „Schokoladenseiten“ des Brautpaares beschreiben.

6. Blieben Sie rollenfest

Am grossen Tag werden Sie hauptsächlich Fotograf sein! Wenn es Ihnen eigentlich wichtiger ist, am Fest selbst aktiv teilnehmen zu können, dann stellen Sie vorab klar, dass Sie nicht der Hauptfotograf werden möchten. Wenn Sie dies aber angeboten haben, dann müssen Sie sich in die Rolle des Beobachters finden – und auch entsprechende Gespräche, in die die Gäste Sie involvieren wollen, kurz halten.

 

Oberstes Bild: © kuznetcov_konstantin – Shutterstock.com

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