Das Fotografenhonorar kann einen guten Anteil des Gesamtbudgets jedes privaten Events verschlingen. Das gilt natürlich besonders für Hochzeiten – und hat auch durchaus seine Berechtigung.
Gute Fotoprofis bringen in jedes Shooting ihre ganze Erfahrung ein, müssen den Termin vorbereiten, die Bildauswahl treffen und nachbereiten. Es ist verständlich, dass diese Expertise ihren Preis hat. Wenn aber eine Budgethochzeit geplant ist, dann ist dieser Posten oft einfach nicht in der Kalkulation unterzubringen.
Hochzeiten (und andere private Events) selber fotografieren? Mit diesen Tipps kein Problem! (Teil 1)
Hochzeiten (und andere private Events) selber fotografieren? Mit diesen Tipps kein Problem! (Teil 2)
Dennoch können Sie wunderschöne Fotos von Ihrer Hochzeit mitnehmen. Im Teil 1 dieser Miniserie haben wir acht Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Hobbyfotografen dabei unterstützen können, originelle, gelungene Aufnahmen von Ihrem grossen Tag zu machen, die Ewigkeitswert besitzen.
1. Verbindlichkeit muss sein
Wenn Sie in Ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis herumfragen, wer Lust hätte, bei Ihrer Hochzeit Fotos aufzunehmen, dann machen Sie gleich deutlich, dass es mit blossem Auftauchen und Losknipsen nicht getan ist. Gemeinsame Vorbereitung, ein ausführliches „Briefinggespräch“, eine verlässliche Durchführung, ein gemeinsamer Termin zum Aussuchen der endgültigen Fotos: Das alles sind zeitintensive Aspekte, die aber dennoch unabdingbar zur Aufgabe gehören. Besser, der Umfang des Gefallens ist vorher geklärt, als dass hinterher Uneinigkeit herrscht.
2. Erstellen Sie eine Moodmap
Hochzeitsfotografie kann von klassisch bis flippig variieren; die ästhetische Bandbreite ist riesig. Wenn Sie sich einen bestimmten Stil wünschen oder aber sicher sind, eine ganz bestimmte visuelle Richtung auf jeden Fall ausschliessen zu wollen, dann stellen Sie einfach eine Reihe von Fotos zusammen, die Ihrem Geschmack entsprechen. Vorlagen gibt es im Internet und in Hochzeitszeitschriften oder Büchern in Hülle und Fülle.
So helfen Sie Ihrem Fotografen, die richtige Richtung einzuschlagen. Allerdings: Lassen Sie auch noch Raum für kreative Entfaltung. Vor allem wenn Ihr Shooting ein Gefallen ist, sollte der Fotograf Spass an der Aufgabe haben und nicht nur „Erfüllungsgehilfe“ sein.
3. Vereinbaren Sie ein Probeshooting
Auch wenn Sie die Bilder Ihres Fotografen schon kennen: Eine fotografische Generalprobe tut beiden Seiten gut. Professionelle Fotografen haben Tricks, wie sie Paare zu mehr Natürlichkeit motivieren – ein Hobbyfotograf hat diese Erfahrung oft nicht. Verbringen Sie deshalb einfach ein paar Stunden miteinander, am besten hälftig in Innenräumen und draussen. So entwickeln Sie ein Gespür dafür, welche Dynamik sie beide mitbringen, wie viele „Regieanweisungen“ nötig sind, ob die Kommunikation sich organisch entwickelt oder etwas Anschub braucht. Ausserdem kommen Sie so in den Genuss entspannter Verlobungsbilder – eine romantische Erinnerung an die Zeit vor dem grossen Tag.
4. Begehen Sie die Location
Wenn Ihr Fotograf die Venues kennt, in denen er die Aufnahmen macht, ist schon viel gewonnen. Nehmen Sie sich beide die Zeit, alle Orte zusammen anzuschauen, an denen Bilder entstehen können. Denken Sie auch daran, am Hochzeitstag eine halbe Stunde für Bilder im Hochzeitsgewand einzuplanen, fern vom Trubel und ganz intim. Hierfür sollten Sie gemeinsam einen etwas abgeschiedenen Ort aussuchen und auch eine Schlechtwetteralternative in petto haben (Tipp: Mit einem Goldton auf der Haut sehen Sie auch auf Regenfotos strahlend aus).
5. Investieren Sie in gutes Equipment
Wenn das Shooting selbst kostenfrei ist, dann versuchen Sie, nicht an der Ausrüstung zu sparen. Die wenigsten Hobbyfotografen haben Profikameras, Blitzanlagen oder anderes Lichtequipment, kennen sich aber vielleicht durch Workshops und Erfahrung gut damit aus. Fragen Sie unbedingt nach, was die Traumausstattung Ihres Fotografen für den grossen Tag wäre, und holen Sie dann früh genug die entsprechenden Mietpreise ein.
Es gibt eine ganze Reihe von Verleihern, die entsprechende Sets zu guten Pauschalpreisen vermieten. Reservieren Sie diese frühzeitig und am besten bereits für 24 Stunden vor der Hochzeit, damit Ihr Fotograf sich mit der Ausrüstung nochmals vertraut machen kann.
6. Versorgen Sie Ihren Fotografen mit einem ausführlichen Fact-Sheet
Planung ist das A und O bei jeder Hochzeit – gerade wenn es sich um einen semi-professionellen Aspekt handelt. Bevor Sie sich zum ersten Treffen verabreden, sollten Sie bereits die wichtigsten Eckdaten Ihrer Hochzeit zusammenstellen und Ihrem Fotografen so rechtzeitig zukommen lassen, dass er sich Nachfragen und Vorschläge überlegen kann. In dieses Briefing gehören das Datum und der genaue Ablaufplan mit allen Uhrzeiten und Orten, einschliesslich der Ankunft der Braut und der des Bräutigams, falls sie getrennt ankommen; die Anzahl der Gäste und eine Auflistung derjenigen, die auf jeden Fall auf mehreren Fotos auftauchen sollten und möchten.
7. Besprechen Sie die Nachbereitung
Nicht jeder Fotograf kann auch gut mit Bildbearbeitungsprogrammen umgehen. Natürlich können Sie sich auch auf einen ganz natürlichen Look einigen – genommen wie fotografiert. Gerade bei Analogfotografie kann dies durchaus seinen Charme haben, schliesslich leuchten Sie von innen. Sie müssen es nur vorab vereinbaren.
Ansonsten fragen Sie nochmals herum, wer sich gut mit Photoshop etc. auskennt und ob Sie denjenigen für die Post-Production engagieren können. Falls nicht, machen Design- und Mediastudenten diesen Job auch oft gerne für kleines Geld.
8. Vergessen Sie nicht, Ihren Dank auszusprechen
Ganz egal, wie gerne Ihr Fotograf Ihnen zur Verfügung steht: Es ist eine wunderbare, aber auch anstrengende Aufgabe. Bedanken Sie sich in Ihrer Dankesrede explizit und denken Sie sich ein kleines Geschenk aus – vielleicht etwas Fotografisches wie eine Lichtbox.
Oberstes Bild: © LovelyColorPhoto – Shutterstock.com