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Trotz Zwischenfällen ziehen die Dienstabteilungen des Polizeidepartements eine insgesamt positive Bilanz des Züri Fäschts 2016. Das grösste Schweizer Volksfest verlief grösstenteils friedlich.

Erfreulicherweise reihte sich der Sonntag, 3. Juli 2016, nahtlos an die ersten zwei Festtage an und verlief grösstenteils friedlich, fröhlich und ohne grössere Probleme. Die Festbesucherinnen und Festbesucher konnten am Sonntag, diesmal bei schönem Wetter, die vielen Darbietungen, Attraktionen und Stände bis um 23 Uhr geniessen.

Nach dem Festschluss kam es zu diversen Lärmklagen, vorwiegend wegen zu lauter Musik und Abbauarbeiten. Die Stadtpolizei hatte weniger zu tun als an den ersten beiden Festtagen. Am Sonntagvormittag bahnte sich in der Region Tiefenbrunnen eine illegale Party an. Die Polizei konfiszierte eine Verstärkeranlage und verhinderte damit, dass es zu Lärm kam. Während des ganzen Tages gingen immer wieder Meldungen betreffend vermisster Kinder ein. Glücklicherweise konnten diese aber rasch gefunden werden.

Am frühen Abend musste die Polizei wegen einer unerlaubten Drohne im Bereich Bürkliplatz/Schanzengraben ausrücken. Der Besitzer konnte eruiert und verzeigt werden. Die Polizei schlichtete mehrere Streitereien, ohne dass es gravierende Verletzungen gab. Am Münsterhof kam es aber zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der mindestens ein Mann leicht verletzt und sein Widersacher vorübergehend festgenommen wurde.

Zudem musste die Polizei wiederholt Sanitäterinnen und Sanitäter beschützen, die von aggressiven Patientinnen und Patienten angegangen wurden. Bisher gingen bei der Stadtpolizei zwei Anzeigen wegen sexueller Belästigung ein. In diesem Zusammenhang wurden an der Schillerstrasse ein Jugendlicher und zwei erwachsene Personen festgenommen.

Am Samstagnachmittag, zwischen 14.00 Uhr und 17.45 Uhr, führte die Stadtpolizei in Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz und der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich auf dem Festgelände an mehreren Ständen Alkoholtestkäufe durch. Die zwei Testkäuferinnen (15 und 16 Jahre alt) erhielten an neun von fünfzehn getesteten Ständen alkoholische Getränke (Caipirinha, Gin-Tonic, Jägermeister). Die neun Standbetreiber wurden verzeigt.

Zudem verweisen wir auf die Medienmitteilungen der Stadtpolizei von Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juli 2016.

Bewährtes Verkehrskonzept

Die für das Verkehrskonzept verantwortliche Dienstabteilung Verkehr zieht ein positives Fazit. Obwohl das Festgebiet für den Individualverkehr erstmals bereits am Freitag ab 6 Uhr gesperrt wurde, konnte der Verkehr den Umständen entsprechend gut abgewickelt werden. Erfreulich ist die Tatsache, dass viele Verkehrsteilnehmende die Umleitungsrouten benutzten oder auf den öffentlichen Verkehr umstiegen. Die im Vergleich zu einem herkömmlichen Freitag tieferen Verkehrszahlen im Innenstadtbereich lassen diesen Schluss zu.

Auf der Umfahrungsroute, auf der rund hundert Verkehrsregelungsanlagen speziell für das Züri Fäscht umprogrammiert wurden, herrschte zwar ein hohes Verkehrsaufkommen. Es waren aber zu jederzeit noch Kapazitäten vorhanden. Längere Reisezeiten ergaben sich am Freitag insbesondere für Verkehrsteilnehmende, die via Forch und via Sihlhochstrasse in Richtung Stadtzentrum unterwegs waren.

Ähnlich präsentierte sich die Verkehrssituation in den unmittelbar an den Festperimeter angrenzenden Strassen, die einen beträchtlichen Mehrverkehr aufzunehmen hatten. Insbesondere auf der Route Zeltweg – Seilergraben – Central kam es bis in den frühen Freitagnachmittag hinein zu Wartezeiten. Aus Richtung Höngg gab es zwischen 7 und 8 Uhr erhöhte Wartezeiten. Der Verkehr kam jedoch nie zum Erliegen.

Bewährt hat sich das Verkehrskonzept auch für den Fuss- und Veloverkehr. Dank dem grösseren Sperrgebiet und der ringförmigen ÖV-Abdeckung konnten die Fussgängerinnen und Fussgänger besser zirkulieren und problemloser die Rückreise antreten als bei früheren Austragungen des Fests. Die Velo-Parkierung ausserhalb des Festgeländes wurde rege genutzt, teilweise hätten gar noch mehr Abstellplätze zur Verfügung gestellt werden müssen.

Am Samstag und am Sonntag kam es zu keinen nennenswerten Beeinträchtigungen des Verkehrs.

560 Personen medizinisch behandelt

Insgesamt 560 Personen sind an den Sanitätsposten von Schutz & Rettung auf dem Festgelände medizinisch behandelt worden. Das sind 20 Prozent weniger Patientinnen und Patienten gegenüber dem letzten Züri Fäscht 2013. Rund achtzig Patientinnen und Patienten wurden zur weiteren Behandlung ins Spital transportiert. Erfreulich ist die Tatsache, dass wenig schwere Verletzungen behandelt werden mussten.

Wie meistens an sommerlichen Grossanlässen war das häufigste Verletzungsmuster Schnittverletzungen (total 161 Behandlungen). Wegen Prellungen und Stauchungen suchten total 68 Personen medizinische Hilfe auf. Bei 65 Personen stand die Behandlung wegen übermässigem Alkoholkonsum im Vordergrund. Davon wurden 22 Personen zur Überwachung und Ausnüchterung in die Notunterkunft gebracht. Weitere Gründe für das Aufsuchen eines Sanitätspostens waren Blasen, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Insektenstiche und weitere Bagatellfälle.

Zusätzlich zum normalen Dienstbetrieb stellten dieses Jahr über 830 Einsatzkräfte, Fachspezialisten und weitere Mitarbeitende die medizinische Versorgung sicher oder sorgten im Hintergrund für einen sicheren Festbetrieb. Um das erhöhte Einsatzaufkommen auf Stadtgebiet sicherzustellen, standen über zehn zusätzliche Rettungswagen im Einsatz.

 

Artikel von: Stadt Zürich, Polizeidepartement
Artikelbild: © Alexander Chaikin – shutterstock.com

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