Ob bei Messen, Präsentationen, Produktvorstellungen oder anderen Veranstaltungen: Immer wieder sind zündende Ideen gefragt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf das Gezeigte zu lenken. Reine Information oder eine bildlich ansprechende Darstellung reichen in einer Welt, die durch viele Reize geprägt wird, alleine nicht mehr aus.
Es ist der überraschende, unerwartete, persönlich unmittelbar treffende Effekt, der Wirkung erzielt. Eine Möglichkeit hierfür bieten Walking Acts. Sie sind eine spezielle Form des Theaterspiels. Der Schauspieler agiert hier nicht auf der Bühne, sondern mitten in seinem Publikum.
Bewegung statt Statik
Die Darsteller kommen ohne Kulisse, Bühnentechnik und aufwendige Inszenierung aus. Gefragt sind vielmehr Improvisationskunst und Spontaneität. Und häufige Standort-Veränderungen. Der Walking-Act-Schauspieler wechselt immer wieder seine Position, um sein Publikum in den Bann zu ziehen und möglichst vielen seiner Zuschauer nahe zu sein. Vom Umhergehen hat diese Form der Schauspielkunst ihren Namen – Walking Act.
Hautnahe Begegnung statt Distanz
Die Aufhebung der räumlichen Distanz zwischen dem Akteur auf der Bühne und dem Zuschauer gehört zum Konzept. Dadurch wird eine viel grössere persönliche Betroffenheit und Berührung vom Gezeigten erreicht. Der Walking-Act-Darsteller bedient sich dabei häufig auffälliger Kostüme. Zwingend ist das aber nicht. Manchmal wird gerade aus der scheinbaren Normalität der entscheidende Effekt erzielt – zum Beispiel wenn sich ein vermeintlicher Kellner als Schauspieler entpuppt, der seine besondere Art des Service mit Zauberkunststücken garniert.
Die Grenzen sind fliessend
Die Formen der Darstellung sind so vielfältig wie die Schauspielkunst selbst. Die Grenzen zur Pantomime, zur Akrobatik oder Comedy sind beim Walking Act fliessend. So kann es passieren, dass bei einer an und für sich seriösen Firmenveranstaltung plötzlich Piraten aus der Karibik unter den Gästen auftauchen, einige Teilnehmer Masken tragen, sich Musikanten unters Publikum mischen oder ein Dschungelforscher nebst Schlange für einen besonderen Aha-Effekt sorgt.
Fingerspitzengefühl ist gefragt
Der Walking Act ist vom Strassentheater inspiriert und lebt vom Verstoss gegen Konventionen. Dabei die richtige Balance zwischen Aufmerksamkeit und Klamauk, bewussten Grenzverletzungen und Anstössigkeit, zweckorientiertem Auftritt und Entertainment zu halten, das ist es, was einen guten Walking Act auszeichnet und einen Messeauftritt oder ein Firmen-Event zum Erlebnis macht.
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