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Viele Familien und Paare mögen es, mit einem gemütlichen Brunch am Wochenende eine schöne Abwechslung in den Alltag zu bringen. Die Verbindung von Breakfast und Lunch bietet über einige Stunden hinweg Leckeres, meist vom Buffet, und so bleibt beispielsweise am Sonntag gern einmal die heimische Küche kalt.

Wer mit Kindern zum Brunch geht, muss manchmal feststellen, dass das Vergnügen nicht ganz unbeschwert bleibt. Schon nach kurzer Zeit und ein paar leckeren Happen beginnen die Kleinen sich zu langweilen.

Während die Grossen die Zeit zwischen den Speisen und Getränken gern für ausgiebige Gespräche nutzen, sucht der Nachwuchs anderweitig Abwechslung. Dass Brunchen auch ganz anders gehen kann, zeigt der folgende Beitrag.

Brunch mit Stolpersteinen

Endlich wieder einmal mit der ganzen Familie zum Brunch! Lange Zeit hat Familie Degowicz darauf verzichtet. Als Vater und Mutter Degowicz zum Paar wurden, war der monatliche Brunch noch eine heile Welt. Irgendwann sonntags aus dem Bett kriechen, duschen, sich schick machen und dann mit dem Auto die knapp fünf Kilometer zum 4-Sterne-Hotel mit wöchentlichem Brunchangebot war immer wieder ein besonderes Erlebnis. Bis in den Nachmittag hinein wurde geschlemmt, geplaudert und gelacht. Das abwechslungsreiche Angebot an Getränken und Speisen vom warm-kalten Buffet hat nicht nur Appetit, sondern auch Spass gemacht.

Anders wurde das, als die Zwillinge auf die Welt kamen. Mit Säuglingen zum Brunch? Niemals! Wohin mit den quengelnden Kleinen, was ist mit Windeln und Flasche, macht da das ausgiebige Brunchen noch Spass? Die Degowicz’s entschieden sich für satte fünf Jahre gegen das Vergnügen und für das althergebrachte Kochen am heimischen Herd.

2013 dann der erste Versuch, gemeinsam mit den nun fast sechsjährigen Zwillingen wieder einmal zum Brunch zu gehen. Mittlerweile können Luca und Leonie ganz gut und gesittet alleine essen und da kann man sich ja auch einmal in die Öffentlichkeit wagen. Die Hoffnung auf den ersten gemeinsamen und heiss geliebten Brunch war gross, die Enttäuschung noch grösser. Schon nach einer guten halben Stunde war der Spass vorbei. Die quirligen Zwillinge hielt kaum noch etwas auf den Stühlen. Eine wilde Jagd durch den Speisesaal nervte nicht nur die Eltern, sondern zunehmend auch andere Gäste und das Servicepersonal. Noch bevor die saftigen Fleischstücke und leckere Desserts aufgetischt werden konnten, entschieden sich die Eltern für die Flucht vor der Peinlichkeit. Die Kleinen hat’s gefreut.

Ein zweiter Versuch einige Wochen später fiel auch nach langwieriger Belehrung und Einstimmung nicht wesentlich anders aus. Verzichten wollten die Brunchverliebten aber dennoch nicht auf das regelmässige Vergnügen. Mussten sie auch nicht. Ganz in der Nähe hatte ein Wirt eine besondere Idee. Selbst Vater von drei Kindern, wusste er, wie schwierig ein ausgedehnter Brunch für Eltern mit Kindern sein kann – und wurde aktiv.

Köstlichkeiten zwischen Küche, Schaukel, Karussell und Videospiel

Monatlich einmal öffnet der Gastwirt sein spezielles Brunchangebot auch ganz gezielt für Familien mit Kindern. Dann stehen nicht nur die Türen zum geteilten Speisesaal mit Kinderabteilung und Eltern-Raum weit offen, auch die Küche macht gewissermassen einen Tag der offenen Tür. In einer speziellen Kinderküche können die Kleinen ihre eigenen Fähigkeiten beim Kochen, Braten, Backen und Anrichten selbst ausprobieren. Da wird gerührt, geschnipselt und hergerichtet was das Zeug hält. Und für Kinder, die den Spass am Kochen noch nicht entdeckt haben, steht der grosse Spielplatz im Aussenbereich zur Verfügung. Dort gibt es auch einen geschulten Animateur, der weiss, was Kinder mögen. Ein zusätzliches kleines Karussell lädt zu vergnüglichen Runden ein. Zu betreten ist der Spielplatz nur vom Kinderspeiseraum aus, die Eltern können das Treiben durch die bodentiefen Fenster Ihres Speisesaals beobachten. Und wenn es doch einmal regnet, hat der Wirt im Nebenraum eine riesige Videowand stehen, an der nicht nur mittels Beamer und Konsole ausgiebig gespielt, sondern auch der eine oder andere Kinderfilm gesehen werden kann.

Auf diese Weise wird der Brunch für die Kleinen niemals langweilig und die Eltern können ganz in Ruhe das tun, was sie am Brunchen am meisten lieben – geniessen, plaudern und weiter geniessen. Fast wie im Urlaub im Kinderhotel mit passender Kinderanimation.

Guter Service hat einen Preis

… und der muss nicht zwingend hoch sein. Für nur ein paar Franken mehr als bei vergleichbaren Angeboten geniesst Familie Degowicz ihren monatlichen Brunch jetzt wieder ganz ungestört und mittlerweile freuen sich auch schon die Zwillinge auf den nächsten Sonntag, an dem essen, spielen, erleben und toben für aktive Kinder eben auch möglich ist.

Eine Idee, die durchaus nachahmenswert ist und besonders Familien anspricht. Zu beobachten sind beim Eltern-Kinder-Brunch mittlerweile auch Grosseltern mit ihren Enkeln und auch Paare, die keine Kinder (mehr) im Haus haben und trotzdem die ausgesuchten Spezialitäten abseits leergefutterter Buffetmeilen geniessen wollen und dürfen. Und so mancher Papa verschwindet auch schon einmal im Kinderbereich, weil dort neben Schlemmen und Geniessen eben auch Spiel und Spass für Abwechslung sorgen. Und wenn es Mama langweilig wird, steht sie selbst in der Kinderküche und staunt, was die Kleinen unter Anleitung eines professionellen Kochs doch schon so auf den Teller zaubern können.

 

Oberstes Bild: © MShev – Shutterstock.com