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Bei öffentlichen Bauvorhaben wird die Grundsteinlegung oder der erste Spatenstich stets gebührend unter grosser Anteilnahme der Öffentlichkeit begangen. Auch private Bauherren setzen auf die beliebte Tradition und legen den symbolischen Grundstein für ihr Häuschen.

Die Geschichte der Grundsteinlegung geht zurück bin in die Frühgeschichte der Menschheit. Bereits in der Jungsteinzeit brachten die Menschen beim Bau des Hauses ein Bauopfer dar, das unter dem Boden oder der Feuerstelle unsichtbar eingegraben wurde. Diese Opfer wurden noch im Mittelalter beim Neubau von Gebäuden dargebracht, im Laufe der Zeit veränderte sich das Ritual und der Grundstein wurde gelegt.

10In den Grundstein eingemauerte Zeitkapseln mit Botschaften für die nachfolgenden Generationen sind bei der Zeremonie beliebt. Doch es muss nicht immer der Grundstein sein: In Kirchtürmen und Turmspitzen von Rathäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden lagerte man früher wichtige Schriftstücke, die für die Nachwelt erhalten werden sollten.

Während man bei herkömmlichen Gebäuden Grundsteinlegung oder Aufrichtefest feiert, begehen Kirchen das sogenannte „Knopffest“, bei dem der Knopf oder die Kugel der Turmspitze in einer feierlichen Zeremonie an ihren Platz befördert wird.

Für die Familie, die sich ein eigenes Häuschen baut, ist die Grundsteinlegung ein wichtiges Ritual. Gerade wenn mit dem Bau der Umzug in eine neue Gegend ansteht, haben Sie bei der feierlichen Grundsteinlegung die Möglichkeit, künftige Nachbarn kennenzulernen. Laden Sie zu dem wichtigen Ereignis Freunde und Verwandte ein und reichen Sie nach der feierlichen Zeremonie einen kleinen Umtrunk.

Während bei öffentlichen Baumassnahmen Zeitkapseln oder kunstvoll gravierte Grundsteine zum Einsatz kommen, fallen die Grundsteine im privaten Bereich deutlich kleiner aus. In eine Kapsel kann die Familie Glücksbringer, Briefe jedes Familienmitglieds oder andere Gegenstände einlegen – hier kommt es vor allem auf das gemeinsame Ritual an. Oftmals werden Tageszeitungen vom Tag des Baubeginns oder einige Münzen in den hohlen Grundstein gelegt – der Kreativität der Bauherren sind hier keine Grenzen gesetzt.

Eine wichtige Rolle bei der Grundsteinlegung spielt der erste Hammerschlag. Bei öffentlichen Grundsteinlegungen werden häufig besonders verzierte Hammer verwendet, die extra für dieses Ritual angefertigt wurden. Im privaten Bereich ist der Bauherr für den ersten Schlag zuständig, bei öffentlichen Gebäuden übernehmen Politiker, Bürgermeister oder Architekten gern diese Aufgabe. Der Hammerschlag wird von zahlreichen Segenssprüchen begleitet.

Grundsätzlich markiert die Grundsteinlegung den Beginn der Rohbauarbeiten. Im Gegensatz zum ersten Spatenstich erfolgt die Zeremonie nicht direkt bei Baubeginn, sondern nach dem Ausheben der Baugrube für die Fundamente. Sobald mit dem Aufbau des Eigenheims begonnen wird, ist Zeit für die feierliche Legung des ersten Steins.

 

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