Wann sollte der Sanitärdienst gerufen werden?
Probleme mit der Sanitärinstallation in einem Haus oder einer Wohnung kommen viel häufiger vor als bei anderen Bereichen. Es handelt sich jedoch nicht immer um schwerwiegende Probleme, bei denen professionelle Sanitärfirmen kontaktiert werden müssen. Ein undichter Wasserhahn, Kalkablagerungen in der Dusche oder ein verstopfter Abfluss lassen sich zum Beispiel leicht zu Hause reparieren. Oft wird vergessen, den Siphon rechtzeitig zu reinigen, was zu schweren Verstopfungen führen kann, die den Wasserfluss blockieren. Dieses Problem kann man im Regelfall allerdings selbstständig beheben. Bevor Sie also den Sanitärdienst anrufen, lesen Sie die folgenden Schritte zur Behebung von Sanitärproblemen.
So reinigt man Sanitäranlagen mit Hausmitteln
Das wichtigste Hilfsmittel bei der Bekämpfung von Verstopfungen ist der Plunger oder auch Pümpel genannt. Durch die Erzeugung eines gewissen Drucks ist er in der Lage, selbst schwere Verstopfungen im Siphon und innerhalb des Rohrsystems zu lösen. Dafür ist es nichtmal notwendig, chemische Reinigungsmittel zu verwenden, denn der Pümpel wirkt rein mechanisch. Wenn Sie feststellen, dass sich eine Verstopfung gebildet hat und das Wasser nicht richtig abfließt, versuchen Sie es einfach mit dem Plunger.
Ein weiteres bewährtes Mittel ist ein spezielles Rohrreinigungsgel. Es enthält keine ätzenden Chemikalien, schadet den Rohren nicht und reinigt sie schonend und zuverlässig. Sie können das Gel ganz einfach in jedem Supermarkt kaufen und es gemäß den Anweisungen auftragen. Tragen Sie bei der Anwendung unbedingt Handschuhe. Wenn der Raum nicht belüftet ist, sollten Sie zusätzlich eine Atemschutzmaske verwenden.
Auch Soda und Essig haben sich als ideale Mittel gegen Verstopfungen erwiesen. Es genügt, 4 Päckchen Backpulver in den Abfluss zu schütten, 500 Milliliter Essig darüber zu gießen und das Ganze eine halbe Stunde lang stehen zu lassen. Spülen Sie im Anschluss alles mit reichlich sauberem, heißem (aber nicht kochendem) Wasser ab und Sie werden feststellen, dass die Verstopfung sich gelöst hat.
Wenn Sie einen Prothesenreiniger haben, können Sie diesen zur Reinigung Ihrer Rohre verwenden. Lösen Sie einfach ein paar Tabletten in 1 Liter Wasser auf und gießen Sie die Mischung in den Abfluss. Lassen Sie es 30-40 Minuten einwirken und spülen Sie dann etwas Wasser nach.
Eine weitere mechanische Methode zur Beseitigung von Verstopfungen ist eine Spirale, die sie in jedem Baumarkt kaufen können. Wenn Sie die Spirale verwenden möchten, entfernen Sie das Abflusssieb und führen Sie das Werkzeug in den Abfluss ein. Tauchen Sie die Spirale langsam immer weiter in den Abfluss, bis Sie einen Widerstand spüren. Hier liegt die Verstopfung. Nun sollten Sie etwas mehr Kraft aufwenden und die Spirale im und gegen den Uhrzeigersinn drehen. Ziehen Sie dann die Spirale zusammen mit den gesammelten Ablagerungen heraus.
Wie Sie sehen, können auch improvisierte Mittel ohne den Einsatz von einem Notfall Sanitär helfen, Verstopfungen zu lösen.
Wann man Sanitärfirmen anrufen sollte
Wenn keine der oben genannten Methoden funktioniert, wenden Sie sich so schnell wie möglich an einen Sanitär Pikettdienst. In Ihrem Fall handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine leichte Verstopfung sondern ein ernsteres Problem. Wenn sich eine Verstopfung über einen längeren Zeitraum ansammelt, kann das Rohr verschleißen, verrotten und in tiefere Schichten des Systems eindringen. In solchen Fällen ist eine Notfall-Inspektion mit professioneller Ausrüstung erforderlich, über die nur Sanitärfirmen verfügen. So können zum Beispiel mit einer Mikrokamera, welche mit einer Leuchte ausgestattet ist, sehr tiefe Ebenen der Rohre beurteilt werden. Die Fachleute sind zudem in der Lage, die notwendigen Reparaturen schnell auszuführen, damit Sie Ihre Sanitäranlagen wieder einwandfrei nutzen können.
Was ist zu tun, wenn ein Wasserhahn tropft und sich Kalk ansammelt?
Wenn ein Wasserhahn tropft, nervt das nicht nur, sondern verursacht auch unnötige Wasserkosten. Auch hier gibt es erstmal keinen Grund, übereilig eine Sanitärfirma zu kontaktieren. Eine häufige Ursache für dieses Phänomen ist die schlichte Abnutzung der Versiegelung bzw. Dichtung. Die Abnutzung hängt von der Härte des Wassers ab, wobei gilt: je härter das Wasser, desto stärker die Abnutzung. Es genügt, die Kalkablagerungen zu entfernen oder die Dichtung komplett durch eine neue zu ersetzen. Um dies zu tun:
- Stellen Sie das Wasser ab.
- Schrauben Sie den Griff ab.
- Entfernen Sie die Dichtung.
- Entkalken Sie sie mit Backpulver und Essig oder ersetzen Sie sie durch eine neue.
- Setzen Sie alles wieder zusammen.
- Schließen Sie die Wasserversorgung wieder an.
- Prüfen Sie den Wasserhahn auf Dichtheit.
Besteht das Problem weiterhin, ist es unverzichtbar, den Sanitär in der Nähe zu kontaktieren. Nur Fachleute sind in der Lage, die Ursachen zu verstehen und sie zu beheben.
Das Problem der Verkalkung des Duschkopfes lässt sich dagegen recht einfach lösen. Nehmen Sie einen kleinen Beutel, streuen Sie 2 Esslöffel Zitronensäure oder Backpulver hinein, legen Sie den Duschkopf hinein und füllen Sie alles mit Essig auf. Binden Sie dann den Beutel zu, damit der Inhalt nicht auslaufen kann und lassen Sie alles für 15-20 Minuten stehen. Danach spülen Sie den Rest ab und überprüfen die Dusche.
Sie merken, dass es nicht bei jedem kleinen Problem notwendig ist, den Sanitär Pikettdienst zu kontaktieren. Sollte es sich allerdings um ein schwerwiegenderes Problem handeln, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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