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Tatsächlich, es gibt sie noch, die privaten Literaturzirkel, in denen sich gleich oder ähnlich stark literaturinteressierte Privatpersonen regelmässig treffen, um die eigene Auffassung zu einzelnen literarischen Werken mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Literaturzirkel gibt es schon seit vielen Jahrzehnten; eigentlich schon, seitdem es das gedruckte Buch gibt. Was mit dem gemeinsamen Lesen beginnt, wird schnell zu einer geliebten Tradition, die den Spass am Buch genauso fördert wie den Austausch über das eigene Empfinden des Gelesenen.

Entstehung eines Literaturzirkels

Oftmals treffen sich die späteren Mitglieder eines privaten Literaturzirkels im Studium oder in der öffentlichen Bibliothek. Manchmal sind es auch Nachbarn, die zu diesem gemeinsamen Hobby finden, und sogar im Internet organisieren sich heutzutage völlig fremde Menschen zu virtuellen Literaturzirkeln. Auch die ersten Märchenstunden können der Einstieg in den Literaturzirkel sein.

Dabei geht es in erster Linie um den Spass an der Literatur und das gemeinsame Entdecken von Hintergründen, Empfindungen und Realitäten, die in so manchem Roman verborgen sind. Aus einer zunächst einfachen Unterhaltung erwächst schnell ein Kreis von Interessenten, die sich dann regelmässig, meist einmal im Monat, über Gelesenes, manchmal auch Gehörtes oder Gesehenes austauschen.

Literaturzirkel auf moderne Art

Früher war es meist das gedruckte Buch, das als Grundlage für die gemeinsame Diskussion diente. Dann war es wichtig, dass es in der örtlichen Bibliothek genügend Exemplare eines Werkes gab, damit alle Mitglieder des Lesezirkels gleichzeitig die Werke lesen und anschliessend darüber diskutieren konnten. Heute machen E-Books, Hörbücher und Literaturverfilmungen die Möglichkeiten der Literaturzirkel viel breiter und vor allem einfacher.

So ist es meist kein Problem, ein E-Book weiterzuverbreiten oder manchmal auch für wenig Geld aus dem Netz zu laden. Hörbücher reichern die Literatur an und sparen Zeit beim Lesen. Und eine Menge an verfilmter Literatur lässt die Protagonisten regelrecht auferstehen und das gemeinsame Anschauen entsprechender Filmwerke macht den Einstieg in die Diskussion besonders leicht.

Das regelmässige Treffen im Literaturzirkel organisieren

Meist treffen sich die Mitglieder eines Literaturzirkels im Wechsel bei den einzelnen Mitgliedern der Gruppe. So lernt man sich auch im häuslichen Umfeld kennen, und manchmal steigen auch Familienmitglieder mit ein. Zu solchen Treffen werden dann unterschiedliche anregende Getränke von Tee über Kaffee und Limonade bis hin zu leichten alkoholischen Getränken gereicht. Kleine Snacks oder Knabbereien sorgen dafür, das kein knurrender Bauch die Aufmerksamkeit stört. Meist hat man sich bereits mit einem Buch oder einem ähnlichen Kunstwerk befasst, manchmal werden auch einzelne Kapitel oder Abschnitte vorgetragen und dann diskutiert. Dabei kommt es niemals auf den Gleichklang der Meinungen, sondern vielmehr auf die Unterschiede an.

So kann in einem Literaturzirkel jeder sein Literatur- und Weltbild erweitern, der Austausch mit den anderen Literaturfreunden ermöglicht ganz neue Sichtweisen. Ist man mit einem Werk durch, einigt man sich auch schnell auf die nächste Buchempfehlung und den Treffpunkt für die nächste Runde.

 

Oberstes Bild: © Dragon Images – Shutterstock.com

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