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In der Schweiz wird zwar viel Einkommen angehäuft und es werden viele spannende Produkte entwickelt. Doch weder die Banken noch die Industrie haben das, was die wertvollste Ressource der Schweiz ausmacht: Die allseits anzutreffende wunderschöne Natur.

Kein anderes Land hat auf dermassen engem Raum eine so abwechslungsreiche und stets atemberaubende Naturkulisse zu bieten wie das der Eidgenossen.

Die Schweiz ist deshalb nicht nur ein guter Ort zum Arbeiten. Sie ist ausserdem ein perfekter Urlaubsort. Natürlich – bei dem Gedanken, in der Schweiz seine Ferien zu verbringen, denken viele an Bergwanderungen und Skifahren. Das ist natürlich berechtigt, die Schweiz hat aber noch mehr zu bieten. Doch sind die Pässe, Strassen und Routen dieses schönen Landes nicht nur für Extremsportler geeignet. Für alle Fitness- und Altersklassen haben die Kantone etwas zu bieten.

Der Radsport gehört dazu. Seit den 1980er-Jahren haben sich die Velos unglaublich weiterentwickelt. Wo es vormals nur Rennfahrräder und Gebrauchsfahrräder gab, hat sich mittlerweile eine riesige Typen- und Klassenvielfalt gebildet. Die BMX- und Mountainbikes haben das Velo für das Gelände geöffnet. Seit wenigen Jahren sind die E-Bikes für ältere Menschen und Neueinsteiger verfügbar. Auf diesen High-Tech-Bikes werden auch anspruchsvolle Touren plötzlich beherrschbar.

Das Radfahren verbindet das Naturerlebnis des Wanderns, Nordic Walkens und Joggens mit einer hohen und dazu gelenkschonenden Fortbewegungsart. Mit dem Radfahren werden die ständigen Schläge auf Knie und Hüfte vermieden, wie sie beim Wandern und Laufen unvermeidlich sind. Schliesslich ist das Freizeiterlebnis durch die Menge der Eindrücke, welche beim schnelleren Radfahren gesammelt werden, ebenfalls höher als beim Erkunden der Wege per pedes.

Stark Übergewichtige, unkonditionierte Anfänger oder ältere Menschen, die einfach nicht mehr so gut unterwegs sind, brauchen deshalb keine Angst vor einem Fahrradurlaub in der Schweiz zu haben. Es stehen nicht nur neue und gelenkschonende Fahrräder zur Verfügung. Auch die ausgearbeiteten Routen bieten für Velofahrer mit einer im Aufbau befindlicher Kondition genügend Auswahl. In der Kombination aus Anfängerfreundlichkeit und passendem Fahrrad, kann auch in der Schweiz ein Neueinstieg in diese wundervolle Sportart gefunden werden.

Unter dem Schlagwort „Genussbiken“ sind zahlreiche E-Bike-Touren für diese Zielgruppe ausgearbeitet worden. Jede dieser Tour ist variabel gestaltet. Sie können von dreissig Minuten bis drei Stunden ausgeweitet werden. Damit lässt sich jedermann und jede Frau allmählich in der Kondition steigern. Gerade die Region um den Grindelwald hat sich für Einsteigertouren einen Namen gemacht. Empfohlen sei hier der Backdoorshop in der Dorfstrasse, der eine grosse Auswahl an Mietvelos mit passender Ausrüstung bereithält.

Zehn Kilometer Strecke und 350 Höhenmeter sind die Eckpunkte einer ausgesprochenen Einsteigerrunde auf dem Velo. Die kleine Grindelwalder Dorfrunde führt vom Bahnhof hinauf in Richtung „Grosse Scheidegg“. Auf dem Terrassenweg, welcher nach ca. 2,5 km erreicht wird, geht es nun wechselnd aufwärts und abwärts, bis man die Gaagi Sagi erreicht hat. Die Strasse steigt wieder leicht an, bis man am Ortsausgang eine Asphaltstrasse erreicht hat. Auf dieser kann man den Rausch der Geschwindigkeit geniessen, bis man Wagisbach erreicht hat. Abermals geht es kurz abwärts und nach dem Passieren der Herrschaft ist man wieder am Bahnhof Grindelwald angekommen.

Die Biketour von der Bussalp hinab nach Grindelwald ist ebenfalls perfekt für Sportmuffel, welche zunächst auf den Geschmack gebracht werden müssen. Die Reise beginnt mit einer bequemen Bustour hinauf auf die Bussalp. Zwar geht es zunächst abwärts in Richtung Holzmatten. Dann aber wartet die Naturstrasse, welche in den Hohlenwang führt. Eine ein Kilometer lange Strecke über die Teerstrasse nach Bort soll ein wenig die Muskeln aus ihrem Schlaf wecken. Dann aber geht es eine schnelle und spassgarantierte Strasse hinab zurück nach Grindelwald. Zwar sind einige steile Stellen dabei. Mit einem E-Bike sind diese aber auch für Anfänger leicht zu schaffen. Als Belohnung erhält der Biker eine Frischluft-Fahrt in spektakulärer Alpenkulisse. Kinderfahrräder und Rücktritt-Fahrräder sind für diese Strecke nicht geeignet. Doch wer fährt mit so einem Fahrrad schon in die Berge? Auf Protektoren und Helme sollte man keinesfalls verzichten.

Elf Kilometer Strecke und knapp 500 Meter Höhenunterschied sind die Eckpunkte der Strecke vom Grindelwald zum Brünnerli und über das Oberhaus Loop wieder zurück. Ebenfalls über die Teerstrasse Richtung Bussalp führend, wartet das Oberhaus Loop als Höhepunkt dieser Radtour für Einsteiger. Ganz leicht ist sie nicht, stellenweise muss das Velo sogar geschoben werden. Doch der Ausblick in Loop auf 1386 Metern Höhe entschädigt für alles. Abwechslungsreiche Nebenstrassen machen die Abfahrt zurück nach Grindelwald ebenfalls zu einem berauschenden Erlebnis.

Wer nach dem Ableisten dieser Touren auf den Geschmack gekommen ist und sich hinreichend auftrainiert hat, der kann sich ebenfalls von Grindelwald aus einer echten Herausforderung stellen. Mit einer Fahrt über den Pass nach Meiringen hat man einen Höhepunkt eines Bikeurlaubs erreicht, von dem man lange zehren und erzählen kann. Diese atemberaubende Strecke wurde zur „Tour de Suisse“ im Jahr 1999 gewählt und hat seither nichts von ihrer Wirkung verloren.

 

Oberstes Bild: © Kzenon – Shutterstock.com

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