Die Regisseurin Katja Langenbach erkundet mit einem internationalen Team aus Tänzern und Schauspielern theatral das Thema „Flucht“. Bewusst ist das Thema nicht im Jetzt angesiedelt, um es mit Distanz als universelles Phänomen zu bearbeiten, das jeden Einzelnen betreffen könnte und das tief in unserem kollektiven Gedächtnis verankert ist.
Premiere ist am Donnerstag, 24. August 2017, 20.30 Uhr in der HALLE ‐ Raum für die Künste im Lattich‐Quartier St.Gallen.
Warten, Verzweiflung, Chaos ‐ Zustände, die für Transitzonen bezeichnend sind. So auch in der Hafenstadt Marseille 1941. Hier hoffen viele auf ein Visum, um einen Platz auf einem Schiff zu erlangen, das sie aus dem brennenden Europa wegbringt.
Einer von ihnen ist Franz. Ein Deutscher, der aus einem Arbeitslager geflohen ist und unerwartet in Paris zu den gültigen Papieren eines Toten gekommen ist, dessen Identität er annimmt. Mehr noch, in Marseille lernt er Marie, dessen Frau, kennen, in die er sich verliebt.
Sie weiss nichts vom Tod ihres Mannes und sucht unaufhörlich nach ihm. Aus Angst ihre Bekanntschaft und seine Zukunftsperspektive zu gefährden, sagt er ihr nichts davon.
Was ist man als Flüchtling bereit zu tun? Wie prinzipientreu kann man bleiben? Wieviel Grenzen überschreitet man, ohne eine echte Wahl zu haben?
Katja Langenbach hat ein internationales Team aus Tänzer und Schauspieler zusammengestellt. Gemeinsam haben sie das Thema der Flucht erkundet und sich auf neues Terrain gewagt. Als Katalysator haben sie die Methode “Viewpoints” verwendet. Dadurch wird der Abend zu einer Komposition, in dem jeder einzelne Künstler und seine Fähigkeiten gleichberechtigt und ‐wertig sind. Das hat zur Folge, dass sich die beiden Disziplinen untereinander mischen und man am Abend Schauspieler tanzen und Tänzer schauspielern sehen wird.
Bewusst ist die theatrale Erkundung nicht im Jetzt angesiedelt. Die Distanz ermöglicht es, Flucht als ein universelles Phänomen zu begreifen, das jeden einzelnen betreffen könnte und das tief in unserem kollektiven Gedächtnis verankert ist. Franz ist Europäer, er ist einer von uns.
Premiere | Donnerstag, 24. August 2017, 20.30 Uhr |
Vorstellungen | Freitag, 25. August, 20.30 Uhr | Samstag, 26. August 2017, 20.30 Uhr | Sonntag, 27. August 2017, 20.30 Uhr |
Ort | HALLE ‐ der Raum für die Künste, Güterbahnhofstrasse 8, 9000 St.Gallen |
Tickets | lattich.ch, Email: halle@lattich.ch |
Tour | Theater Ulm, Dienstag, 10. Oktober 2017, 19.30 Uhr |
Mitwirkende
Regie und Fassung | Katja Langenbach |
Choreografie | Exequiel Barreras |
Ausstattung | Hella Prokoph |
Musik | Roderik Vanderstraeten |
Lichtdesign | Robin Pushparatnam |
Dramaturgie/Regieassistenz | Melanie Osan/Ladina Bösch |
Produktionsleitung | Ann Katrin Cooper |
Darsteller | Martin Carnevali, Hella Immler, Alexandre Pelichet , Marta Rosa |
Quelle: Ann Katrin Cooper
Artikelbilder: Tine Edel