Team Motivation baranq Shutterstock.com doppeltTeam Motivation baranq Shutterstock.com doppelt

Viele Unternehmer in Führungspositionen schwören darauf: Teambildungsmassnahmen, bei denen nicht nur die Gemeinschaft gestärkt wird, sondern sich die Mitarbeiter auch besser kennenlernen.

Ein eingespieltes Team, welches in einer angenehmen Atmosphäre arbeitet, ist nachweislich glücklicher – und damit auch produktiver.

Auch wenn Teambildungsmassnahmen oftmals belächelt werden, sie gehen effektiv an die vier wichtigsten Bereiche heran: Kommunikation, Problemlösung, Zusammenspiel/Anpassungsfähigkeit und Vertrauen. Wir stellen jeweils eine Übung aus jedem Bereich vor, die Sie schnell und unkompliziert anwenden können.

Kommunikation – sich besser kennenlernen

Eine Lüge und zwei Wahrheiten: Bei dieser Übung schreibt jeder Mitarbeiter zwei Wahrheiten und eine Lüge über sich auf und verrät sie niemandem. Die Aussagen können alles beinhalten: vom Haustier, welches man daheim hat, bis hin zum Lieblingsessen. Die Hauptsache ist, dass man etwas über sich preisgibt.

Nun dürfen sich die Teilnehmer 15 Minuten lang ungezwungen unterhalten – ähnlich wie bei einer Cocktailparty. Dabei müssen sie versuchen durch geschickte Fragen mehr über ihr Gegenüber herauszufinden. Wird erraten, was man auf dem Zettel stehen hat, darf man es auf keinen Fall zu diesem Zeitpunkt schon zugeben und muss ein „Pokerface“ bewahren.

Nach Ablauf der Frist setzten sich alle in einen Kreis. Der erste Mitarbeiter steht nun auf und liest alle drei Aussagen von seinem Zettel vor; die anderen müssen abstimmen, welche davon die Lüge sein könnte. So geht es weiter, bis alle Teilnehmer ihren Zettel vorgelesen haben. Ihre Mitarbeiter müssen sich bei diesem Spiel sowohl auf die eigene Intuition verlassen als auch möglichst treffsichere Fragen stellen sowie Rückschlüsse daraus ziehen und erfahren dabei gleichzeitig etwas über ihre Teamkollegen.

Problemlösung – gemeinsam Herausforderungen annehmen

Das Architekten-Spiel: Alles, was man für diese Übung benötigt, sind Bauklötze, und zwar in ausreichender Menge. Die Teilnehmer werden in Teams von vier oder fünf Personen aufgeteilt. Nun baut der Spielleiter hinter einem Sichtschutz ein Bauwerk aus den Klötzen auf, das ruhig etwas komplizierter aussehen darf. Anschliessend darf jeweils eine Person pro Gruppe für zehn Sekunden hinter den Sichtschutz kommen und sich das Bauwerk genau ansehen. Danach hat diese Person exakt 30 gestoppte Sekunden Zeit, seinen Kollegen zu vermitteln, wie sie es nachbauen müssen. Sie selbst darf allerdings nicht mit Hand anlegen!

Nach Ablauf der Zeit werden die nachgebildeten Bauwerke begutachtet. Hat es kein Team geschafft, die Bauklötze exakt nachzubilden, geht es weiter und die nächsten Mitarbeiter dürfen hinter den Sichtschutz. Das Spiel dauert so lange an, bis ein Team das Bauwerk genau kopiert hat. Die Mitarbeiter werden bei diesem Spiel darauf geschult, effektiv an der Problemlösung zu arbeiten und sich klar abzustimmen. Je komplizierter das Bauwerk ist, desto mehr Runden gibt es, und so kommt jeder einmal an die Reihe, den restlichen Kolleginnen und Kollegen kommunizieren zu müssen, wie das Werk auszuschauen hat. Will man die Schwierigkeit noch ein wenig anheben, muss nicht nur die Form genau stimmen, sondern auch die genutzten Farben.

Das Zusammenspiel im Team

Die Roadtrip-Übung: Teilen Sie Ihre Mitarbeiter in zwei gleich grosse Gruppen auf. Nun brauchen Sie für beide Teams exakt die gleiche Landkarte. Dabei ist es egal, ob Sie eine Karte von der Schweiz oder eine von New York nehmen – wichtig ist nur, dass beide identisch sind. Zusätzlich benötigen die Gruppen Stifte und einen Block. Geben Sie den Mitarbeitern nun bestimmte Parameter vor: wie gross das Budget ist, welches sie zur Verfügung haben, welche Fortbewegungsmittel bereitstehen, wie lange sie unterwegs sein sollen etc. – stecken Sie den Rahmen ab. Die Gruppen haben nun jeweils eine halbe Stunde Zeit, um ihren Roadtrip zu planen.

Ziel ist es, so viel wie möglich dabei zu „sehen“ oder zu erleben, ohne das Budget zu sprengen. Denn passiert das, wird die Gruppe disqualifiziert. Die Mitarbeiter müssen innerhalb eines engen Zeitrahmens zahlreiche Faktoren in ihre Planungen mit einbeziehen und sich effektiv absprechen. Je mehr „Sehenswürdigkeiten“ die Mitarbeiter auf ihrem Weg besuchen, desto mehr Punkte bekommen sie. Und wenn am Ende sogar noch etwas vom Budget übrig bleiben sollte, hat das Team gewonnen. Und wer weiss, vielleicht ist sogar eine Idee für den nächsten Betriebsausflug dabei geboren worden?

Vertrauen erzeugt Sicherheit

Das Blickkontakt-Spiel: Vielen Personen fällt es schwer, Blickkontakt zu suchen und auch für einige Zeit zu halten. Verlegenes Wegschauen, Spielen mit den Fingern oder das Zwirbeln der Haare zeugt von Unsicherheit und kann im Arbeitsleben für unbehagliche Sekunden sorgen.

Für das Blickkontakt-Spiel werden keinerlei Hilfsmittel benötigt. Das einzige „Zubehör“, welches man dafür braucht, ist eine gerade Anzahl an Teilnehmern. Auch wenn diese Übung simpel erscheinen mag, so ist sie doch ein sehr effektiver Weg, dafür zu sorgen, dass sich die Mitarbeiter wohler fühlen und mehr Selbstbewusstsein entwickeln. Dafür werden die Mitarbeiter paarweise eingeteilt und müssen sich jeweils gegenüber aufstellen. Jetzt sollen sie für 60 Sekunden lang Blickkontakt halten.

Am Anfang wird es zu seltsamen Momenten und verlegenem Kichern kommen, denn so aktiv den Blick zu suchen und zu halten kann zu Beginn Unbehagen hervorrufen. Doch je länger man die Übung umsetzt, desto ungezwungener wird sich ihr Team fühlen. Man fängt an sich gegenseitig mehr zu vertrauen und sich aufeinander einzulassen – und kann dies später gut im täglichen Büroleben nutzen.

 

Oberstes Bild: © baranq – Shutterstock.com