Künstlerinnen A

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Andrea Berg

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Dieser Artikel erläutert die Schlagersängerin Andrea Berg. Zur gleichnamigen Volleyballspielerin siehe Andrea Berg (Volleyballspielerin).

Andrea Berg (2012)

Andrea Berg, eigentlich Andrea Ferber[1] (* 28. Januar 1966 in Krefeld als Andrea Zellen[2]), ist eine deutsche Schlagersängerin. Seit 1992 verkaufte sie bislang mehr als 13 Millionen Tonträger.[3]

Biografie[Bearbeiten]

Vor ihrer Gesangskarriere arbeitete die gelernte Arzthelferin[4] unter anderem auf der onkologischen Station eines Krankenhauses.[5] In ihrer Freizeit tanzte sie als Funkenmariechen im Karneval bei der Krefelder Prinzengarde. 1992 wurde dem Produzenten Eugen Römer in Rösrath eine Musikkassette mit Aufnahmen Bergs vorgelegt.[6] Laut ihrer Biografie war er begeistert von ihrer Stimme, und nach einer Woche wurden die ersten Titel für ihr Debütalbum Du bist frei aufgenommen. Es enthielt die Lieder Kilimandscharo und Schau mir noch mal ins Gesicht. Römer produzierte auch ihr zweites Album Gefühle, das den kommerziellen Durchbruch brachte. Die Singleauskopplungen Wenn du mich willst, dann küss mich doch und Einmal nur mit dir alleine sein wurden Hits. Von diesem Album stammt auch einer ihrer größten Erfolge Die Gefühle haben Schweigepflicht. 1994 gewann Berg als Mitglied der Gruppe Alle für Alle mit dem Lied Steig wieder auf bei der ZDF-Hitparade.

1997 veröffentlichte sie ihr drittes Album Träume lügen nicht, das bis auf Platz 71 der Media-Control-Charts für Alben stieg. Die erste Singleauskopplung Warum nur träumen erreichte bei einigen Radiosendern Platz 1 und hielt sich bis zu 15 Wochen in den Hörer-Hitparaden. Im Sommer 1998 erschien nach der Geburt ihrer Tochter Lena das Album Zwischen tausend Gefühlen mit zwölf Liedern. Als Singles wurden daraus Diese Nacht soll nie enden, Insel der Nacht und Jenseits der Zärtlichkeit veröffentlicht (1999). Das nächste Album mit dem Titel Weil ich verliebt bin erschien 1999, als Single wurde Vielleicht ein Traum zu viel ausgekoppelt. Das Stück erreichte im November 1999 Platz drei der ZDF-Hitparade. In Hits des Jahres im Januar 2000 erreichte Berg ebenfalls den dritten Platz. In den deutschen Top-20-Airplay-Charts stand Andrea Berg mehrere Wochen lang auf Platz 1. Seit dem 18. Oktober 2000 ist die Marke Andrea Berg im deutschen Markenregister eingetragen.[7]

Im Oktober 2001 veröffentlichte Andrea Berg das Album Best of mit zwölf ihrer erfolgreichsten Lieder. Das Album erhielt 13-mal Gold und ist das Album, das am längsten in den deutschen und österreichischen Albumcharts vertreten ist. Es wurden zwei Millionen Exemplare des Best Of-Albums verkauft und mit Triple-Gold und Doppelplatin ausgezeichnet. Im August 2011 stieg das Album auf Platz 59 in die Schweizer Hitparaden ein und wurde direkt mit Gold ausgezeichnet.[8]

Zeitweise hatte Berg vier ihrer Veröffentlichungen gleichzeitig in den Hitlisten. Von 2003 bis 2011 gewann sie mehrmals den deutschen Musikpreis ECHO in der Sparte „Deutschsprachiger Schlager“. Von 2002 bis einschließlich 2007 erhielt sie die Goldene Stimmgabel sowie 2004 und 2005 den Amadeus Austrian Music Award für das beste Schlageralbum. Die CD Nah am Feuer wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Ihr 2006 erschienenes Album Splitternackt platzierte sich direkt auf Platz 1 der Media-Control-Album-Charts und hielt sich dort über mehrere Wochen. Ihr Hit Du hast mich tausendmal belogen war 2007 auf Platz 2 der GEMA-Top-Ten internationaler Lieder.

Ihr 2010 erschienenes Album Schwerelos, das von Dieter Bohlen produziert wurde und das Ende ihrer 17 Jahre langen Zusammenarbeit mit Eugen Römer markierte, wurde nach sechs Tagen mit Platin ausgezeichnet.[9] Mit dem Album Abenteuer, das am 30. September 2011 veröffentlicht wurde, erreichte Andrea Berg zum dritten Mal in Serie Platz 1 der Charts.[10] Ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum nahm sie zum Anlass für eine Jubiläums-Konzerttournee von Januar bis März 2012.[11] Nach zwei Studioalben mit Dieter Bohlen gaben beide zunächst bekannt, in Zukunft wieder getrennte Wege gehen zu wollen. Andrea Bergs 2013 erschienenes Doppelalbum Atlantis enthielt aber zur Hälfte erneut Kompositionen von Dieter Bohlen, während die anderen von DJ Bobo und David Brandes beigesteuert wurden.

Im Juni 2013 veröffentlichte Berg in Dänemark ein Album mit dem Titel My Danish Collection. Es erreichte in der ersten Woche Gold und stieg in der zweiten Woche auf Platz eins der dänischen Album-Charts.[12] Es war Bergs erste Platzierung in Dänemark.[13] Im April 2013 fungierte Andrea Berg als Gastjurorin für eine Ausgabe der RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar.[14] Am 6. September 2013 veröffentlichte Berg mit Atlantis ihr 14. Studioalbum. Es erreichte in Deutschland, Österreich und der Schweiz den ersten Platz der Charts.

Privates[Bearbeiten]

Von 2002 bis 2004 war Andrea Berg mit Olaf Henning verheiratet. Am 27. Juni 2007 heiratete sie den Sportmanager und Hotelier Ulrich Ferber.[15] Beide leben mit Bergs Tochter in Kleinaspach, wo sie eine Hotelanlage betreiben.[16]

Soziales Engagement[Bearbeiten]

Am 3. November 2008 wurde Andrea Berg das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für ihre langjährige Hospizarbeit verliehen. Die Verleihung durch Bundespräsident Horst Köhler fand auf Schloss Bellevue statt.[17] Am 15. Juni 2009 wurde sie für ihr soziales Engagement mit dem Stadtsiegel der Stadt Krefeld ausgezeichnet.[18]

Chartrekorde[Bearbeiten]

In den Top-100-Album-Charts wurde sie die Künstlerin mit dem erfolgreichsten Dauerbrenner in den Charts (Best of, 345 Wochen), in Österreich über 585 Wochen.[19]

Diskografie[Bearbeiten]

Hauptartikel: Andrea Berg/Diskografie

Studioalben[Bearbeiten]

Jahr Titel Chartplatzierungen Anmerkungen
DeutschlandDeutschland DE OsterreichÖsterreich AT SchweizSchweiz CH
1992 Du bist frei 49
(6 Wo.)
40
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 1992
Verkäufe: + 500.000
1995 Gefühle 19
(11 Wo.)
65
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. September 1995
1997 Träume lügen nicht 71 Gold
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 21. Juli 1997
Verkäufe: + 250.000
1998 Zwischen tausend Gefühlen 86
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. August 1998
1999 Weil ich verliebt bin Gold Erstveröffentlichung: 18. Oktober 1999
Verkäufe: + 150.000
2001 Wo liegt das Paradies 42
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: 5. März 2001
Verkäufe: + 300.000
2002 Nah am Feuer 18 Gold
(28 Wo.)
26 Gold
(34 Wo.)
Erstveröffentlichung: 2. April 2002
Verkäufe: + 160.000
2003 Machtlos 1 3-fach Gold
(24 Wo.)
8 Gold
(23 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. Mai 2003
Verkäufe: + 310.000
2004 Du 1 3-fach Gold
(26 Wo.)
1 Gold
(27 Wo.)
33
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 5. Juli 2004
Verkäufe: + 310.000
2006 Splitternackt 1 5-fach Gold
(43 Wo.)
1
(43 Wo.)
19
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. April 2006
Verkäufe: + 520.000
2009 Zwischen Himmel & Erde 1 /a>
(70 Wo.)
1
(38 Wo.)
9
(17 Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. April 2009
Verkäufe: + 620.000
2010 Schwerelos 1
(82 Wo.)
1
(83 Wo.)
9 Gold
(36 Wo.)
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2010
Verkäufe: + 875.000
2011 Abenteuer 1
(135 Wo.)
1
(43 Wo.)
2
(70 Wo.)
Erstveröffentlichung: 30. September 2011
Verkäufe: + 670.000
2013 Atlantis 1 5-fach Gold
(55 Wo.)
1
(45 Wo.)
1
(39 Wo.)
Erstveröffentlichung: 6. September 2013
Verkäufe: + 560.000

Musikpreise[Bearbeiten]

  • Echo
    • 2003: für „Schlager/Volksmusik Künstler/in National/International“
    • 2004: für „Schlager/Volksmusik Künstler/in National/International“
    • 2005: für „Schlager/Volksmusik Künstler/in National/International“
    • 2007: für „Schlager/Volksmusik Künstler/in National/International“
    • 2010: für „Schlager/Volksmusik Künstler/in National/International“
    • 2011: für „Künstler/Künstlerin/Gruppe Deutschsprachiger Schlager“
    • 2015: für „Bester Live-Act national“
  • Goldene Henne
    • 2011: „Leserpreis Musik“
    • 2013: „Publikumspreis Musik“
  • Krone der Volksmusik
    • 2010: für „Erfolgreichste Sängerin des Jahrzehnts“
    • 2011: für „Erfolgreichste Solisten des Jahres“
    • 2012: für „Erfolgreichste Live-Künstlerin des Jahres“
  • 10-fach-Platin-Millenniums-Schallplatte
    • 2010: für das Album „Best of“ (erfolgreichstes deutsches Album des Jahrzehnts)
  • Goldauszeichnungen
  • 17-fache Goldauszeichnung (2013)
  • 1x Gold verliehen in Dänemark für „Atlantis“ „My Danish Collection“ (2014)

Kritik[Bearbeiten]

Georg Seeßlen warf Berg in der Wochenzeitung Der Freitag vor, dass ihre Musik thematisch einseitig sei und die Lieder dem Publikum „die Botschaft von der Frau, die nichts anderes als den Mann will“ buchstäblich einhämmern. Sowenig wie in ihren Liedern angesprochen werde, „dass es eine Welt außerhalb der Paar-Fixierung geben könnte, sowenig kommt in der Andrea-Berg-Welt die Ahnung vor, dass eine Frau auch ohne den Mann existieren kann“. Berg tröste ihr Publikum, „Frauen des unteren Mittelstands, mit der Aussicht aufs Weiterträumen und damit, dass man auch mit 47 noch «sexy» wirken kann“. Und die Männer tröste sie damit, „dass sie vielleicht sozial absteigen, aber immer noch eine Frau wie Andrea Berg finden, der es am Ende nichts ausmacht, wenn die betrunkenen Vollspacken mal mit der Nachbarin rummachen“. Damit sei Berg letztlich „ein radikal-antifeministisches Projekt“, so Seeßlen.[20]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Stammbaum der Familie Ferber, Seite 7 (PDF; 18,1 MB)
  2. Hochspringen Porträt Andrea Berg in Musikmarkt
  3. Hochspringen Spezial-Award für zehn Millionen Tonträger
  4. Hochspringen Biografie: Zur Person von Andrea Berg, Bunte
  5. Hochspringen Andrea Berg im Interview: Privat in Gummistiefeln – Kultur – Nachrichten – HNA Online
  6. Hochspringen http://www.ksta.de/region/funkenmariechen-wird-superstar,15189102,13268018.html
  7. Hochspringen Markenregister Andrea Berg
  8. Hochspringen Schweizer Hitparade – Alben Top 100 14.08.2011 – hitparade.ch
  9. Hochspringen Bundesverband Musikindustrie: Gold-/Platin-Datenbank
  10. Hochspringen Neues Album von Andrea Berg stürmt die Charts auf DerWesten.de vom 11. Oktober 2011
  11. Hochspringen 20 Jahre Andrea Berg- Abenteuertour 2012 auf andrea-berg.de
  12. Hochspringen Biographie von Andrea Berg auf Schlager.de
  13. Hochspringen http://danishcharts.com/showitem.asp?interpret=Andrea+Berg&titel=My+Danish+Collection&cat=a
  14. Hochspringen Unterstützung für Dieter Bohlen: Andrea Berg wird Gastjurorin bei DSDS, auf n-tv.de
  15. Hochspringen Christine Kensche: Das Erfolgsgeheimnis eines deutschen Phänomens. In: Die Welt. 11. Januar 2013, abgerufen am 8. März 2013. 
  16. Hochspringen RTL Punkt 12 vom 6. September 2013
  17. Hochspringen Andrea Berg erhält Bundesverdienstkreuz in MusikWoche vom 5. November 2008
  18. Hochspringen Krefeld aktuell: Andrea Berg mit dem Stadtsiegel ausgezeichnet
  19. Hochspringen Dauerbrenner Top 100 Auswertung (ab Monat 07/1962). chartsurfer.de. Abgerufen am 5. November 2011.
  20. Hochspringen Georg Seeßlen: Millionenmal Du, Der Freitag, 28. Oktober 2013

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Andrea Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

 

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