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 Das Töpfern ist eine Kunstform, die vor allem praktische Produkte hervorbringen kann. Im Gegensatz zu gemalten Bildern oder Fotografien, haben die beim Töpfern entstandenen Werke meist einen hohen Nutzwert.

Denkt man alleine an die Vasen, Schalen, Tassen und Teller, die mit diesem kunstvollen Handwerk möglich sind, ist das Töpfern in seinem praktischen Nutzen unter den Kunstformen einzigartig.

Doch das Töpfern auf die reine Herstellung von Nutzgegenständen zu reduzieren, wird dieser Form der kreativen Betätigung bei Weitem nicht gerecht. Die Sinnlichkeit dieses Handwerks ist sein ganz besonderes Merkmal, dass es von jeder anderen Kunstform unterscheidet. Das Kneten des Tons, sein Formen aus freier Hand oder auf dem Drehteller, der ständige Kontakt zu Wasser und das Streicheln des Materials während der Bearbeitung, sind der reine Balsam für die Seele. Schaffen Pinsel und Staffelei eine Distanz zwischen Kunstwerk und Künstler, ist man beim Töpfern im wahrsten Sinne des Wortes hautnah dabei.

Zu sehen, wie unter den eigenen Händen aus einem unförmigen Klumpen Matsch ein wunderschönes und gebrauchstaugliches Werk entsteht, das den Künstler zudem während seiner gesamten Entstehung liebkost und streichelt, ist für viele der höchste Grad der Erfüllung. Idee und Umsetzung und das Fallenlassen jeglicher Hemmnisse liegen bei keiner anderen Tätigkeit so nah beieinander wie beim Töpfern. Denn es ist auch eine schmutzige Angelegenheit, die keinerlei Eitelkeit oder Hemmung gegen matschige Finger duldet. Beim Töpfern kann der kreative Mensch ganz bei sich selbst sein und seinen Ideen freien Lauf lassen.

Töpfern ist zudem preiswert und wird an vielen Orten als Kurs angeboten. Besonders Personen mit hohem Stresslevel können beim Töpfern wieder zur inneren Ruhe finden. Das Gleiten des Tons durch die Finger, das Geräusch von Erde mit Wasser und der Anblick des sich herausbildenden Werkes erzeugen eine tiefe innere Zufriedenheit beim Schöpfer.

In der Schweiz sind Töpferkurse sehr beliebt. Nahezu jede Volkshochschule am Ort hat ein entsprechendes Angebot. Für Einsteiger und Neugierige sind diese Kurse mit Sicherheit der perfekte Start in ein Hobby, das sich zu einer heilenden Passion auswachsen kann. Doch auch zahlreiche Künstler und professionelle Werkstätten bieten Anfängern und Fortgeschrittenen Kurse an, in denen sie ihr Handwerk weiterentwickeln können.

Betrachtet man sich die Werke der Artha Töpferei und Galeri aus Geuensee, dann wird offensichtlich, dass hier eine besondere Künstlerin am Werk war. Die Kombination aus sinnlichem Text auf irdener Skulptur ist als praktische Schale oder ästhetische Figur ein Zeugnis von hoher Liebe zur Kunst. Dieses Talent zum besonderen Werk teilt die Künstlerin gerne mit anderen Kunstschaffenden oder denen, die es werden wollen. Neben zahlreichen Workshops bietet sie auch Einzelunterricht an. Besucher werden um vorige telefonische Anmeldung gebeten, da es keine fixen Öffnungszeiten gibt.

Die Keramik- und Töpferschule Gordola bietet fünftägige Kurse an, bei denen auch Anfänger zu guten Ergebnissen kommen können. Die Schule versteht sich im Sinne des Wortes als Einrichtung, in der Lernwilligen alles Wissenswerte rund um das Töpferhandwerk beigebracht wird, um hobbymässig ihr Talent weiterentwickeln zu können. Die Kurse kosten einige hundert Franken, dafür wird aber alles gestellt, was für das professionelle Töpfern benötigt wird. Das Kursangebot ist zudem stark wechselnd. Wer mit dem Töpfern von Tellern und Tassen nicht mehr ausgelastet ist, der kann sich in der Keramik- und Töpferschule in Gordola auch in der Herstellung von Wandfliesen oder Tierskulpturen weiterbilden.

Das Atelier Jordankeramik in Guarda bietet ebenfalls ein umfangreiches Kursprogramm. Neben den Standardtechniken rund um den Drehteller bietet diese Schule vor allem ein sehr ansprechendes Programm rund um das Erschaffen von Skulpturen. Dass Kunst und Humor grosse Schnittmengen haben, wird in diesem Atelier besonders betont. Die vor Lebenslust nur so strotzenden Kühe und Ziegen dieser Werkstatt haben schon einen grossen Kreis an Freunden und Fans gefunden. Neben den Kursen werden auch preiswerte Zimmer angeboten, sodass nach Voranmeldung All-inclusive-Kreativferien in Guarda möglich sind.

Besonders preiswert ist hingegen der Unterricht vom Atelier Marlies Stücker aus Uerkheim. Der Einzelunterricht ist mit 50 Franken pro Stunde ein besonderes Angebot für jedermann. Bei Gruppenkursen ab drei Personen werden sogar nur 20 Franken verlangt. Geboten wird das ganze Programm rund um die skulpturale und praktische Töpferkunst. Auch Kurse für Kinder werden mehrmals im Jahr angeboten. Gerade die kleinen Künstler sind aufgrund ihrer Hemmungslosigkeit mit dem herrlichen Material zu besonders schönen Arbeiten fähig. Hier lernen sie, wie sie gezielt ihre Kreativität zu tollen Werken führen können.

Wer besonderen Wert auf das Erschaffen von schönen, aber praktischen Werken aus Ton legt, ist bei der Töpferei zur Burg in Uster besonders gut aufgehoben. Teller, Vasen, Tassen und sogar Teekannen werden in besonderer Perfektion vom Betreiber hergestellt. Dieses Wissen wird in Wochenkursen zu sieben mal 2,5 Stunden gerne geteilt. Am Ende eines jeden Kurses findet eine Vernissage statt, bei der die Teilnehmer ihre Werke einem Publikum vorstellen können.

 

Oberstes Bild: © Kzenon – Shutterstock.com