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Die Schweiz ist das ideale Ziel für schöne Ferien, bei dem auch das Fahrrad eingesetzt werden soll. Ob einfache Einsteigertouren oder Passüberquerungen für Profis und Hartgesottene, die Schweiz weiss alle Velotouristen willkommen zu heissen. Dies gilt besonders für die Familien. 

Ein Urlaub mit Kindern ist immer eine besondere Herausforderung, welche eine umfangreiche Planung und Vorbereitung erfordert. Nicht nur, dass Kinder besondere Bedürfnisse und eine begrenzte Kondition haben. Vor allem gilt es, ihnen die Lust am Velo durch allzu anspruchsvolle Touren nicht zu verleiden. Das wäre doch sehr schade, wenn ein Kind durch einen schlecht geplanten Urlaub auf Lebenszeit für das Fahrradfahren verbrannt wäre!

Bis zum Alter von ca. 12 Jahren sollte man maximal neunzigminütige Touren für Kinder einplanen. Dabei sind zehn Kilometer pro Stunde das höchste, was man einem Kind zumuten sollte. Längere Touren sind zwar möglich, sollten aber mit langen Pausen unterbrochen werden. Auch mit Pausen von mehreren Stunden sollten dreissig Kilometer bei einer Tour mit Kindern nicht überschritten werden. Doch gerade die abwechslungsreichen Eindrücke, welche auf einer Radtour in der Schweiz möglich sind, wecken bei Kindern die Neugier und die Lust am Weiterfahren.

Vorbereitung ist beim Velofahren in der Schweiz zwingend erforderlich. Dazu gehört vor allem die Kenntnis des aktuellen Wetterberichtes. In der alpinen Region kann einem heissen Sonnenschein ein Schneesturm folgen. Die passende Kleidung ist dabei eine Massnahme, plötzlichen Umschwüngen professionell begegnen zu können. Eine sorgfältige Streckenplanung ist ebenfalls unabdingbar. Der Planer sollte stets wissen, wo sich die nächste Hütte oder ein anderer Unterschlupf befindet. Man sollte die Route so wählen, dass alle zwei bis drei Kilometer ein Punkt zum Unterstellen zur Verfügung steht. Vor allem bei Gewittern ist ein trockenes und blitzgeschütztes Plätzchen überlebenswichtig.

Auch können die Lust und die Kondition eines Kindes schnell nachlassen. Wenn gutes Zureden, Pausen und sonstige Ermutigungen nicht mehr helfen, muss man wissen, wo der nächste Bahnhof oder die nächste Bushaltestelle ist. In der Schweiz ist das Mitnehmen von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt. Unter dem Schlagwort „Veloverlad“ können die Zweiräder auf diesem Weg transportiert werden. Bei den meisten Fahrrädern ist dazu ein Extrabillet notwendig. Klappfahrräder, welche zudem in einer Tasche verstaut werden können, gelten hingegen als Handgepäck. Damit sind sie kostenlos im Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz.

Kleidung für kalte und warme Passagen, Regenschutz, stabiles Schuhwerk, Sonnencreme, Hut und Augenschutz sind die Mindestausstattung für einen Velofahrer durch die Schweizer Regionen. Ebenfalls wichtig ist es, stets ausreichend Wasser dabei zu haben. Energiestarke Nahrung wie Schokoladenriegel oder Bananen sorgen für den ausreichenden Nachschub an Brennstoffen. Moderne Velotaschen sind wasserdicht, sodass nichts verderben kann.

Zwar mag so mancher beim Bergauffahren in der Schweiz mächtig ins Schwitzen und ins Fluchen kommen. Doch diese Anstrengungen werden stets mit zwei mächtigen Geschenken belohnt. Zum einen erwartet den Velofahrer auf der Spitze eines jeden Berges ein Ausblick, welcher stets spektakulär und respekteinflössend wirkt. Davon bleiben auch Kinder nicht unberührt. Die Abfahrt lässt aber auch die geschundenste Kondition alle Anstrengungen wieder vergessen. Nicht selten mit Freudengeschrei begleitet, sind es gerade die Kinder, welche bei einer Bergabfahrt in einen wahren Geschwindigkeitsrausch geraten können.

Hier soll natürlich vorgesorgt sein: Keine Abfahrt ohne Schutzkleidung. Mag man auf geraden Strecken oder bei Bergauffahrten noch auf die drückenden und klemmenden Protektoren verzichten, sind sie bei der Bergabfahrt ein absolutes Muss. Auch wenn das Kind noch so schreit, Knieschoner, Ellenbogenschoner und Handschoner sind für eine schnelle Fahrt den Berg hinab absolut unverzichtbar. Der Helm bleibt selbstverständlich die gesamte Fahrt hindurch auf dem Kopf. Und dass das Fahrrad vor jeder Fahrt gründlich geprüft zu sein hat, versteht sich von selbst. Ist der Familienvater kein Fachmann auf diesem Gebiet, helfen die Schweizer Verleihstationen und Fachgeschäfte gerne aus, um ein Fahrrad in einem verkehrssicheren Zustand zu halten.

Kinder sind zwar langsam, sie fahren dennoch stets voraus. Die Eltern haben ihren Nachwuchs so stets im Blick. So können sie sofort reagieren, wenn sich Schwierigkeiten ankündigen. Ausserdem haben Kinder so das Gefühl, die wahren Entdecker einer Tour zu sein. Die modernen Hilfsmittel sollten ebenfalls genutzt werden. Mobiltelefone können in den alpinen Regionen ideal durch Walkie-Talkies ergänzt werden. Fahren beide Elternteile mit, kann eines voraus und eines hinterher fahren. So sind die Kinder stets perfekt geleitet und in Beobachtung.

Eine Fahrradtour durch die spektakuläre Naturkulisse der Schweiz kann auch dazu genutzt werden, Kindern den Respekt vor der Natur beizubringen. Ob ein verantwortungsvoller Umgang mit offenem Feuer oder das Einsammeln und rechte Entsorgen von Abfällen – eine Radtour durch eine malerische Naturkulisse ist die ideale Gelegenheit, um dem Nachwuchs den richtigen Umgang mit seiner Umgebung beizubringen. Ein Buch über Flora und Fauna kann jede Rast zu einer Entdeckungstour werden lassen, bei der jedes Gras und jeder Käfer identifiziert werden.

Mit Kindern die Schweizer Regionen auf dem Fahrrad erkunden zu wollen, ist eine Herausforderung, welche Eltern und Kinder mit Stolz auf das Erreichte erfüllen kann. Neben erholsamer Anstrengung und brillanten Eindrücken sind gerade die Schweizer Berge dazu geeignet, den Keim für eine langfristige Liebe zur Natur zu setzen.

 

Oberstes Bild: © Monkey Business Images – shutterstock.com

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